Geschichte der Lother Schützengesellschaft

Im Landesarchiv in Detmold ist über das Bestehen bzw. wie lange in Lothe Schützenfest gefeiert wird nichts festzustellen. Eben darum, weil es eine Schützengesellschaft und kein eingetragener Verein ist.

Alle nachfolgenden Erklärungen stützen sich auf Aussagen älterer Bürger der Gemeinde Lothe, die auch vieles von den Eltern noch wissen.

Etwa um 1874-75 wurde in Lothe ein Schützenfest gefeiert. Meistens im Frühjahr, weil danach die Arbeiter in die Fremde zogen, auf den Ziegeleien arbeiteten und erst im Herbst wieder zurückkamen. Alle Nachforschungen haben ergeben, daß damals der Freiherr Baron von Kanne, Breitenhaupt den König geschossen hat. Da er aber zur Gemeinde Rolfzen gehörte, wollte er den Königshut nicht annehmen. Der zweitbeste Schütze war Heinrich Tölle. Der damalige Besitzer der Stätte Nr. 15. Heute Heinrich Schlütsmeier, Am Köllerberg. Der Oberst, Herr Schlüter, genannt „Gerke", wohnte damals Bergstraße Nr. 60 (heute Am Köllerberg Nr. 60). Er ließ die Schützen antreten und sagte: „Herr von Kanne hat die „Hute" gewonnen, wills aber nicht annehmen, will den Hut Heinrich Tölle geben. Ich frage Euch, ob Ihr damit zufrieden seid?" Schelmisch nach der Seite schauend, lachte er: „Wenn Ihr auch nicht zufrieden seid, Tölle kriegt ihn doch." Somit war Heinrich Tölle Schützenkönig in Lothe. Heinrich Tölle wurde im Jahre 1839 geboren. Er starb am 17. November 1918.

K640_Schützenfest 1923

IUm das Jahr 1900 war ein Schützenfest, das besonders erwähnt werden soll. Da hat sich folgendes ereignet: Die Musik hatte ein Kapellmeister aus Steinheim (wohnhaft in der Schulstraße), genannt „Moses", angenommen. Nun waren die Schützen angetreten - aber die Musik kam nicht. Dann ritt der Oberst nach Steinheim. Der Kapellmeister war nicht zu Hause. Die Frau „Musikuß", wie man dieselbe nannte, gab Auskunft. Ihr Mann sei von den bestellten Musikern im Stich gelassen worden, aus gewissem Protest gegen den Kapellmeister. Schnell wurde Kontakt mit einem Kapellmeister Julius Benstein aus Bellersen bei Brakel aufgenommen. Der sagte zu und schon wurden Pferde angespannt, um die Kapelle abzuholen. Das Schützenfest begann zwar etwas verspätet, nahm aber einen guten Verlauf und blieb für immer in bester Erinnerung. Einige Tage später konnte man in der Lippischen Landeszeitung folgendes Gedicht lesen.

Gedichtet wurde es von dem bekannten Dichter Ernst Heiter aus Detmold. Vielen älteren Bürgern in Lothe ist der erste Vers noch gut in Erinnerung

In Lothe war ein Schützenfest

wovon sich viel erzählen läßt.

Die Schützen waren angetreten

und viele Gäste war'n erbeten.

Die Mädchen standen in holder Flur.

Die Musikanten fehlten nur.

In weiteren Strophen wurde das ganze Schützenfest geschildert. Und so wurden immer wieder Schützenfeste gefeiert, bis zum heutigen Tage.

K800_Schützenfest 1929

Die weitere Geschichte der Schützengesellschaft Lothe lesen Sie, wenn Sie auf die Zielscheibe vor den entsprechenden Jahreszahlen klicken:

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1938 - 1960

1962 - 1990

1992 - 2012

2014 - Heute